NextImmune – Ausbildungsprogramm für Doktoranden

Herausforderungen der nächsten Generation anpacken

Hintergrund

Eine Entzündung ist eine Schutzreaktion des Immunsystems auf extreme Herausforderungen für seinen Gleichgewichtszustand (Homöostase), beispielsweise durch eine Infektion, Gewebestress und Verletzungen. Die Anfälligkeit für Entzündungen sowie deren Schwere, Chronizität und Überwindung kann durch genetische, epigenetische und Umweltfaktoren beeinflusst werden. Ein Zusammenbruch der Toleranz führt zu einer pathologischen Reaktion auf ansonsten harmlose Strukturen wie Autoantigene oder Allergene, ausgelöst durch körpereigene Stimuli wie eine Infektion, Stress, molekulare Eigenschaften des hervorrufenden Antigens oder durch eine Verletzung.

Unser Verständnis dieser Prozesse profitiert immer stärker von den bedeutenden Fortschritten, die in den letzten Jahren in vielen Hochdurchsatztechnologien („Omik“) erzielt wurden. Diese Entwicklung stellt die immunologische Forschung jedoch vor neue Herausforderungen.

Im „Omik“-Zeitalter der Lebenswissenschaften sind wir mit einer immer weiter wachsenden Fülle von „Big Data“ konfrontiert, die bearbeitet, integriert und interpretiert werden müssen. Biologische Daten sind hierarchisch, heterogen, komplex und dynamisch, deshalb ist ihre Analyse vom Standpunkt der Bioinformatik aus sehr schwierig. Künftige Forschende müssen lernen, wie sie diese Datensätze nutzen, um die wichtigen Informationen passgenau auf die Erfordernisse ihrer innovativen Projekte zuzuschneiden. In besonderem Maße gilt dies offenbar für die Forschung zu einem aus so vielen Zellen und Molekülen aufgebauten Netzwerk wie dem Immunsystem, das im Fall einer Fehlregulation zur Ausbildung einer Fülle schwerer Störungen führen kann. Auf Basis der Analyse großer Datensätze können neue Hypothesen aufgestellt werden, während die hypothesengetriebene Forschung weiterhin eine zentrale Rolle bei der Validierung und Erweiterung dieser Erkenntnisse spielen wird. Diese gewaltigen Datensätze können auch für die Erstellung prädiktiver molekularer Netzwerke und Erkrankungskarten genutzt werden, die schließlich sogar die klinische Entscheidungsfindung revolutionieren werden.

Die Kombination von Informationswissenschaft und hypothesengetriebener Forschung ist daher ein äußerst vielversprechender Ansatz, der in die Entwicklung innovativer Lösungen münden wird.

Zielsetzungen

Unser Ausbildungsprogramm für Doktoranden, die „Doctoral Training Unit“ (DTU) „Next Generation Immunoscience: Advanced Concepts for Deciphering Acute and Chronic Inflammation“ (NextImmune) wird deshalb mit dem Ziel eingerichtet, die beschriebenen Herausforderungen für Forschung und Innovation anzugehen, die mit der Entstehung, Diagnose und Behandlung von immunvermittelten Erkrankungen verbunden sind. NextImmune möchte eine Brücke schlagen zwischen der klassischen Immunologie und der Wissenschaft, die sich mit der Analyse von „Big Data“ beschäftigt, und beide in einer Ausbildungs- und Hochschulumgebung für Doktoranden zusammenführen.

Doktorandenausbildung und Forschungsumgebung

Im Rahmen von NextImmune werden Forschungsgruppen betreut, die über eine kritische Größe und Bedeutung in Systemimmunologie/Biomedizin, Computerbiologie, Entzündungen/Infektionen sowie grundlegender/molekularer Immunologie/Allergologie verfügen. Die Gruppen kommen vom Department of Infection and Immunity (DII) Luxembourg Institute of Health (LIH) und dem Luxembourg Centre of Systems Biomedicine (LCSB) sowie der Life Science Research Unit (LSRU) der Universität Luxemburg (UL) und bilden eine Gesamtstruktur, die als Katalysator für die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Ansätze für schwere immunvermittelte Erkrankungen des Menschen dienen wird. Nach ihrer Aufnahme in das Programm von NextImmune können die Doktoranden eine Ausbildung mit einem Doppelabschluss an der UL und der University of Southern Denmark (SDU) absolvieren. 

Förderung

NextImmune wird über einen Zeitraum von 6,5 Jahren vom luxemburgischen Forschungsfonds Fonds National de la Recherche (FNR) über das Wettbewerbsprogramm PRIDE gefördert und erhält zusätzliche interne Mittel vom luxemburgischen Ministerium für Hochschulwesen und Forschung (MESR).

Die Strategien, die im Rahmen von DTU NextImmune initiiert wurden, werden im Programm NextImmune2 weiterverfolgt.

NextImmune2 wird verschiedene menschliche Krankheiten und Krankheitsmodelle untersuchen, um den immunmetabolischen Crosstalk zu untersuchen und zu verstehen, wie Kommunikationsnetzwerke Reaktionen auf Umweltreize oder immunologische Herausforderungen orchestrieren und koordinieren.

Die Forschung wird sich auf zwei Bereiche der Immunologie konzentrieren: Immunmetabolismus (Themenbereich 1) und Systemimmunologie (Themenbereich 2).

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Bei Fragen zur NextImmune DTU wenden Sie sich bitte an:

Prof Markus Ollert

nextimmune.office@lih.lu

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Alle Stellen bei NextImmune sind besetzt! Wir sind jedoch immer auf der Suche nach exzellenten Doktoranden. Zögern Sie also nicht, uns Ihre Bewerbung mit Motivationsschreiben und Lebenslauf zu schicken oder unsere anderen offenen Stellen zu prüfen und sich online zu bewerben! Bitte beachten Sie, dass alle Bewerbungen über folgende Adresse erfolgen müssen LIH portal.