i2TRON – Ausbildungs-programm für Doktoranden 

Hintergrund

Derzeit klafft eine erhebliche Lücke zwischen exzellenter Grundlagenforschung und der Überführung von Wissen und Innovationen in die präklinische und klinische Forschung, um echte und konkrete Fortschritte in der Gesundheitsversorgung für die Bürger zu erzielen. Dringend notwendig ist die Schaffung einer interaktiven und interdisziplinären Forschungskultur sowie der Umsetzung übergreifender und integrativer translationaler Forschungskonzepte.  

i2TRON hat sich zum Ziel gesetzt, als Doctoral Training Unit (DTU) mit 20 Doktorandenstellen eine neue Generation translationaler Wissenschaftler auszubilden, die Beobachtungen im Labor, in einer klinischen Umgebung oder innerhalb einer Gemeinschaft in Interventionen überführen können, die die Gesundheit des einzelnen Patienten mit innovativer Diagnostik und Therapie verbessern. Wir arbeiten hier mit bestimmten nicht übertragbaren Krankheiten (non-communicable diseases, NCDs) als übergreifenden Modellerkrankungen von Autoimmunität/Allergie, Krebs und Neurodegeneration, denen Entzündungen als wesentlicher pathogener Mechanismus gemeinsam sind. 

Bei i2TRON werden die beteiligten Akteure aus der biomedizinischen Forschung ihr eigenes Portfolio in Richtung einer umfassenden translationalen Ausbildung der Wissenschaftler ergänzen. Die Forschenden, die diese Schule durchlaufen, sollen nicht nur strengsten wissenschaftlichen Maßstäben genügen, sondern gleichzeitig Teamspieler sein, Grenzen überwinden, Prozesse innovativ weiterentwickeln, systemisch denken und – last but not least – gewandte Kommunikatoren sein, um ihre Forschung in einem weiteren Rahmen zu verbreiten. Insgesamt bündeln 20 erfahrene Betreuer, darunter vier in der Wissenschaft tätige Ärzte als Vertreter der Schwerpunktbereiche, die Kräfte des Luxembourg Institute of Health (LIH), der Universität Luxemburg (UL), des Laboratoire National de Santé (LNS) and und des Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) für einen erfolgreichen Brückenschlag, um Grundlagen- und klinische Forschung in neue Strategien für die klinische Praxis zu übersetzen. Jede Partnerinstitution bietet ihre spezielle Forschungskompetenz und den Zugang zu modernster IT-, Labor- und Klinikinfrastruktur und bringt so die Erfahrung der Experten in ihrem Fachgebiet in ein kooperatives Konzept ein, um die Grenzen des Wissens immer wieder ein Stück weiter zu verschieben. 

Zielsetzungen

i2TRON soll die nächste Generation translationaler Wissenschaftler ausbilden, um Forschungsinnovationen voranzubringen, die sich mit immunologischen Komponenten übergreifend über verschiedene Modellerkrankungen beschäftigen, und um neue mechanistische Erkenntnisse in diagnostische Strategien zur Verbesserung der Patientenversorgung umzusetzen. Dazu hat sich i2TRON folgende Ziele gesetzt: 

  1. Die relevanten Herausforderungen der Forschung bewältigen, indem auf patientenbezogenen Informationen basierende Modelle für neue therapeutische Strategien integriert werden. 
  2. Die Überführung von Entdeckungen der Grundlagenforschung in den klinischen Kontext beschleunigen. 
  3. Eine translationale wissenschaftliche Geisteshaltung und Kommunikationsfähigkeiten bei Doktoranden und etablierten Wissenschaftlern entwickeln. 
  4. Biomedizinische Innovationen durch multidisziplinäre Kooperationen und systemisches Denken fördern. 
  5. Translationale Forschungskapazitäten übergreifend über verschiedene, durch ihre Leistung herausragende Fachgebiete in Luxemburg aufbauen. 

Doktorandenausbildung und Forschungsumgebung 

i2TRON bietet ein einzigartiges Umfeld für herausragende Forschung, die das gesamte translationale Spektrum abdeckt, u. a. mit (i) Grundlagenforschung zu Entzündung, Krebs und Neurodegeneration; (ii) klinischer Forschung kombiniert mit dem Zugang zu Daten und Bioproben von großen Patientenkohorten; und (iii) Wissen über die erfolgreiche Umsetzung für präklinische Forschung und klinische Studien. 

Diese DTU kann sich auf die bereits bestehende immunologische Fachkompetenz in den Bereichen Allergologie und klinische Immunologie, Neuroimmunologie und Immunonkologie am LIH und der UL stützen. Sie profitiert von erfolgreichen bestehenden Ausbildungsprogrammen für Doktoranden wie NextImmuneund CANBIO, die vom LIH organisiert werden, sowie vom National Centre of Excellence in Research on Parkinson’s Disease (NCER-PD), einem Konsortium, das erfolgreich alle Institutionen der Grundlagen- und klinischen Forschung zusammengeführt hat. Darüber hinaus kann die DTU auf einzigartigen Ressourcen aufbauen, beispielsweise tief phänotypisierten Längsschnitt-Patientenkohorten, zu der eine Vielzahl unterschiedlicher, im Rahmen von NCER-PD gewonnener Bioproben und groß angelegte, patientenbasierte Probensammlungen hinzukommen, die z. B. im Kontext des Personalized Medicine Consortium (PMC) und des Nationalen Krebsplans von Luxemburg angelegt wurden. 

Ein besonderer Schwerpunkt von i2TRON liegt auf dem interdisziplinären Denken. Eine Ausbildung von Doktoranden, die über die Komfortzone ihres jeweiligen Hintergrunds hinausgeht, bereitet sie auf die Zukunft der translationalen biomedizinischen Forschung vor, die immer stärker das Fachwissen und die Erfahrung aus der gesamten translationalen Pipeline von der Grundlagenforschung bis zu klinischen Studien erfordert. Die Studierenden können dabei die bereits vorhandenen interdisziplinären Strukturen nutzen, in denen die an der Forschung beteiligten Bioinformatiker, Grundlagenforscher und Fachleute aus dem Gesundheitswesen regelmäßig zusammenkommen. Darüber hinaus werden viele der vorgeschlagenen Promotionsprojekte gemeinsam mit verschiedenen Fachgebieten/Departments/Einrichtungen in dieser DTU durchgeführt, was den interdisziplinären Charakter von i2TRON unterstreicht. 

Diese engen Kooperationen bieten ein einzigartiges nationales Netzwerk mit kurzen Wegen innerhalb von Luxemburg. Die nächste Generation translationaler Wissenschaftler, die im Rahmen von i2TRON ausgebildet wird, profitiert ungemein von den gebündelten Kräften aus Gesundheitswesen und Biomedizin, die eine umfassende Ausbildung auf dem gesamten Weg vom Labor zum Patientenbett und wieder zurück ins Labor ermöglicht. 

Die Doktoranden sind dabei an der Universität Luxemburg eingeschrieben. Eine begrenzte Anzahl von Projekten kann am Department of Clinical Research an der University of Southern Denmark angesiedelt sein. 

Förderung

i2TRON wird über einen Zeitraum von 6,5 Jahren (Februar 2021 – Juli 2027) vom luxemburgischen Forschungsfonds (Fonds National de la Recherche, FNR) über das Wettbewerbsprogramm PRIDE  gefördert.