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Pressemitteilung

Von einer Zecke gebissen? Helfen Sie der Wissenschaft zu verstehen, was als Nächstes passiert

Das Luxembourg Institute of Health startet eine landesweite Studie zu Zeckenbissen und der Fleischallergie

26 Juni 2025 4minuten

Die Arbeitsgruppe für Molecular & Translational Allergology am Luxembourg Institute of Health (LIH) startet eine neue Forschungsstudie und bittet die Öffentlichkeit um Unterstützung. Die „ImmunoGal“-Studie untersucht Zeckenbisse und deren möglichen Zusammenhang mit der Fleischallergie – einem wenig verstandenen Krankheitsbild namens α-Gal-Syndrom. Wenn Sie kürzlich von einer Zecke gebissen wurden, ermutigen die LIH-Forschenden Sie, diese mitzubringen und an der wichtigen Studie teilzunehmen.


Die Fleischallergie, oder das α-Gal-Syndrom, ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die durch den Verzehr von Säugetierfleisch oder verwandten Produkten wie Innereien ausgelöst wird. Anders als bei den meisten Nahrungsmittelallergien treten die Symptome oft erst mehrere Stunden nach dem Verzehr auf. Am häufigsten kommt es zu Hautreaktionen, doch viele Patient:innen erleben eine Kombination von Symptomen, die Haut, Magen-Darm-Trakt und/oder die Atemwege betreffen. Jüngste Studien deuten darauf hin, dass Zeckenbisse eine zentrale Rolle bei der Entstehung der Allergie spielen, dennoch gibt es noch viele offene Fragen.

Indem wir die Immunreaktionen von Menschen direkt nach einem Zeckenbiss untersuchen, hoffen wir herauszufinden, warum manche Personen eine allergische Sensibilisierung entwickeln und andere nicht,

erklärt Dr. Christiane Hilger, Projektleiterin und Leiterin der Arbeitsgruppe für Molekulare und Translationale Allergologie am LIH.

Ein besseres Verständnis dieser Mechanismen könnte unsere Möglichkeiten zur Diagnose, Behandlung und sogar Vorbeugung der Fleischallergie und anderer zeckenübertragener Krankheiten deutlich verbessern.

Personen, die von einer Zecke gebissen wurden, werden gebeten, sich beim LIH zu melden und innerhalb von 48 Stunden nach Entdeckung des Bisses das Luxembourg Research Clinic aufzusuchen – sowie erneut 4 bis 6 Wochen später. In der Studie werden die Zeckenarten bestimmt, auf Krankheitserreger untersucht und Blutproben entnommen, um die Immunreaktion über einen längeren Zeitraum hinweg zu analysieren. Eine Teilgruppe wird zu einem dritten Termin drei Monate nach dem Zeckenbiss eingeladen, um eine vollständige Nachuntersuchung in der Allergologieeinheit des CHL durchzuführen.

Die ImmunoGal-Studie zielt außerdem darauf ab, breitere Fragen zu beantworten, darunter:

  • Wann und wo werden Menschen von Zecken gebissen?
  • Welche Zeckenarten sind verantwortlich?
  • Wie häufig tragen Zecken Krankheitserreger?
  • Warum reagiert das Immunsystem manchmal mit schweren Allergien

Weitere Informationen finden Sie auf der Studienwebseite: http://www.lih.lu/immunogal-studie

Bei Interesse an einer Teilnahme kontaktieren Sie das LIH unter immunogal@lih.lu oder telefonisch unter +352 26970-400.

Ihr Beitrag kann Wissenschaftler:innen helfen, bessere Präventionsstrategien zu entwickeln und die öffentliche Gesundheit im Umgang mit zeckenübertragenen Krankheiten und neu auftretenden Allergien zu stärken.

Finanzierung und Zusammenarbeit:

Die Studie wird in Zusammenarbeit mit dem Centre Hospitalier de Luxembourg durchgeführt. Sie wird vom Luxemburger Nationalen Forschungsfonds (FNR) im Rahmen des Projekts ImmunoGal C24/BM/18907591 gefördert.

Über das Luxembourg Institute of Health: Research dedicated to life

Das Luxembourg Institute of Health (LIH) ist ein öffentliches biomedizinisches Forschungsinstitut, das sich auf Präzisionsmedizin ausrichtet, mit dem Ziel, eine führende Referenz in Europa für die Umsetzung wissenschaftlicher Spitzenleistungen in einen greifbaren Nutzen für Patienten zu werden.

Das LIH stellt den Patienten in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten. Angetrieben von der gemeinschaftlichen Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft, sollen Wissen und Technologien, die aus der Forschung an patienteneigenen Daten stammen, genutzt werden, um einen direkten Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung zu haben. Seine engagierten Teams aus multidisziplinären Forschern streben nach Exzellenz und generieren relevantes Wissen im Zusammenhang mit immunbezogenen Krankheiten und Krebs.

Das Institut setzt auf Kooperation, zukunftsweisende Technologien und Prozessinnovationen als einzigartige Möglichkeiten zur Verbesserung der Anwendung von Diagnostika und Therapeutika mit dem langfristigen Ziel, Krankheiten vorzubeugen.

Press Contact

  • Arnaud
    D’Agostini
    Head of Marketing and Communication

    Luxembourg Institute of Health

    Contact

Scientific Contact

  • Dr. Christiane
    Hilger
    Group Leader

    Molecular & Translational Allergology Group

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