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Impulsgeber für die Zukunft der Gesundheitstechnologie

Vier Projekte des LIH für FNR-Förderung ausgewählt

28 Juni 2022 5minuten

Im Rahmen einer luxemburgweiten Ausschreibung hat der Fond national de la recherche (FNR) im April 2022 vier Gesundheitstechnologie-Projekte zur Förderung ausgewählt, die allesamt von einem Mitarbeiter des Luxembourg Institut of Health geleitet werden. Neben der Entwicklung eines neuartigen medizinrelevanten Instruments bzw. einer Gesundheitssoftware nutzen die Siegerprojekte die Fördermittel, um entscheidende Verbesserungen bei der Behandlung von Autismus, chronischen Atemwegserkrankungen, Long-COVID und orthopädischen Erkrankungen zu erzielen.


Das Wirtschaftsministerium, der FNR und Luxinnovation haben im April 2021 erstmals gemeinsam zur Einreichung von HealthTech-Projekten aufgerufen. Die gemeinsame Ausschreibung konzentrierte sich auf Projekte, die digitale Tools und Datenanalyse nutzen, um die Prävention, Diagnose, Überwachung und Behandlung von Krankheiten zu verbessern.

Ziel war es, kollaborative F&E-Projekte in Form von öffentlich-privaten Partnerschaften (PPP) anzuregen und Unternehmen sowie Forschungs- und Gesundheitsorganisationen finanziell zu unterstützen, die gemeinsam daran arbeiten, die Relevanz und den Nutzen einer Lösung für die menschliche Gesundheit zu bewerten.

Das Auswahlverfahren fand in zwei Phasen statt und umfasste 17 Anträge; es wurden acht vollständige Projektvorschläge eingereicht. Das LIH ging mit seiner Beteiligung an den vier zur Finanzierung ausgewählten Projekten erfolgreich hervor. Das Gesamtbudget für die vier Projekte wird auf 6,10 MEUR geschätzt. Das Wirtschaftsministerium und die FNR kofinanzieren die Projekte mit insgesamt etwa 4,5 Mio. EUR.


QTrobot 

Eine Kooperation mit dem in Luxemburg-Stadt ansässigen Technologie-Unternehmen LuxAI unter der Leitung von Dr. Manon Gantenbein, Leiterin des Zentrums für klinische und epidemiologische Untersuchungen des LIH, konzentriert sich auf die Entwicklung und Validierung eines therapeutischen Instruments für die häusliche Betreuung von Kindern mit Autismus. „QTrobot“ ist ein ausdrucksstarker sozialer Roboter, der Eltern in der häuslichen Umgebung eine wirksame, skalierbare und erschwingliche Therapie für autistische Kinder bieten soll. Dieser neuartige Ansatz hat das Potenzial, die sozialen, kognitiven, sprachlichen und kommunikativen Entwicklungen bei Kindern mit Autismus zu verbessern und die Autismus-Symptomatik zu verringern. Der gesundheitliche Nutzen von QTrobot für die Studienteilnehmer wird mit der Standardbehandlung verglichen und könnte darüber hinaus zu einer beträchtlichen Reduzierung der mit Autismus verbundenen Kosten für die betroffenen Familien führen. Das Projekt hat eine Laufzeit von 30 Monaten und wird fünf Länder (Luxemburg, Deutschland, Frankreich, Italien und das Vereinigte Königreich) einbeziehen.

Care4Asthma

„Care4Asthma“ ist ein Projekt für digitale Technologie und Tiefenimmunphänotypisierung unter der Leitung von Dr. Christiane Hilger, Leiterin der Gruppe Molekulare und Translationale Allergologie am LIH, in Zusammenarbeit mit dem Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) und Meracle Health. Die Studie zielt darauf ab, nicht-invasive und personalisierte Lösungen für die Asthma-Diagnose und -Behandlung bereitzustellen sowie die Verabreichung und Einhaltung der Therapie zu verbessern. Durch die Verknüpfung von Biomarkerforschung mit einer digitalen, benutzerfreundlichen Technologie zur Überwachung der Medikamenteneinnahme und der Lebensqualität der behandelten Patienteninnen und Patienten wird die medizinische Versorgung von Kindern mit chronischen Atemwegserkrankungen optimiert und personalisiert.

GAITORING

Dr. Laurent Malisoux, Leiter der Gruppe Körperliche Aktivität, Sport und Gesundheit am LIH, wiederum wird das „GAITORING“-Projekt in Zusammenarbeit mit dem CHL und dem Unternehmen International Electronics & Engineering (IEE) leiten. GAITORING zielt, wie der Name schon sagt, auf die Entwicklung einer digitalen Gesundheitslösung mit dem Namen WalkinSense ab, die das Gangbild und die körperliche Aktivität von Patientinnen und Patienten mit orthopädischen Erkrankungen (z. B. Knochentrauma, Arthrose oder chirurgische Eingriffe) in ihrem Alltag überwachen kann und gleichzeitig Ärzten und Patienten dabei hilft, ihre Behandlung anzupassen, um die Genesung zu verbessern und langfristige Folgen zu vermeiden. Diese neue digitale Gesundheitslösung wird den medizinischen Fachkräften wichtige und relevante Informationen über die Fortschritte ihrer Patientinnen und Patienten in ihrer natürlichen Umgebung liefern, indem Aspekte der Bewegungsqualität und -quantität detailliert erfasst werden. Das Projekt ermöglicht es dem Team, das WalkinSense-System anhand aktueller Standards für gangbezogene Anwendungen zu validieren und die digitale Lösung in einem klinischen Umfeld zu testen, damit diese innovative Lösung in naher Zukunft in der Patientenversorgung eingesetzt werden kann.


DigiCog

In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen ViewMind wird Magali Perquin, Leiterin der Neuroimaging-Gruppe des LIH, das Projekt „Digital Cognition“ (DigiCog) vorantreiben, das darauf abzielt, 1) ein neuartiges digitales Hilfsmittel zu entwickeln, mit dem kognitive Funktionen anhand von Augenbewegungsmustern schnell bewertet werden können, und 2) mit zusätzlichen Instrumenten die Auswirkungen von COVID-19 auf die kognitiven Fähigkeiten zu untersuchen. Letzteres steht im Zusammenhang mit der Tatsache, dass COVID-19-Symptome mehr als ein Jahr nach der Infektion als chronisches Syndrom fortbestehen können, das unter anderem extreme Müdigkeit, Schmerzen, Kurzatmigkeit und kardiovaskuläre Komplikationen verursacht. Einige Patienten haben auch über Kopfschmerzen, Gehirnnebel oder Gedächtnisverlust berichtet, alles Faktoren, die die Gehirnfunktion erheblich beeinträchtigen können. 

DigiCog wird ein zuverlässiges und nicht-invasives Instrument zur schnellen Überprüfung der kognitiven Fähigkeiten und des damit zusammenhängenden Hirnstatus bieten, das beispielsweise in der Primärversorgung von Nutzen sein kann. Darüber hinaus wird das Projekt entscheidende Erkenntnisse zum Verständnis von Langzeit-Neuro-COVID liefern.


Scientific Contact

  • Manon
    Gantenbein
    Head of Unit CIEC & CPMO, Clinical and Epidemiological Investigation Center

    Translational Medicine Operations Hub

    Contact

  • Christiane
    Hilger
    Group Leader, Molecular and Translational Allergology

    Department of Infection and Immunity

    Contact

  • Laurent
    Malisoux
    Group Leader, Physical Activity, Sport and Health

    Department of Precision Health

    Contact

  • Magali
    Perquin
    Scientist, Public Health Research

    Department of Precision Health

    Contact

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